Mit seiner Firma Rushlake Media betreibt Geschäftsführer Philipp Hoffmann den Streamingdienst Kino on Demand, der in Zusammenarbeit mit mittlerweile rund 750 Kinos Filme zum Abruf anbietet. Beim 10. Film- und Kinokongress NRW, den die Film- und Medienstiftung als Online-Veranstaltung durchführte, sprach Hoffmann mit Moderatorin Ute Soldierer über die Auswirkungen der Corona-Krise und die Bedeutung von Streaming als Alternative zum Kinobesuch. Mit derzeit rund 18.000 aktiven Nutzern habe sich Kino on Demand gut entwickelt, berichtete Hoffmann. Er betonte dabei, wie wichtig das Zusammenspiel seines Angebots mit den teilnehmenden Kinos sei. So habe man während des ersten Lockdowns einige Filme als digitale Premiere zu einem erhöhten Preis angeboten. Ein Teil der Einnahmen sei dann gezielt ausgeschüttet worden, da sich jeder Abruf einem bestimmten Kino zuordnen lasse.
Für das Frühjahr hoffe er darauf, dass nach der Wiederöffnung auch vermehrt die Kino-Gutscheine eingelöst würden, die Kino on Demand-Nutzer nach ihrer Anmeldung sowie ab einer bestimmten Anzahl von Abrufen erhalten. Aufgrund der vielen zurückgehaltenen Filmstarts während der Corona-Krise sei damit zu rechnen, dass mehr Titel nur digital ausgewertet werden könnten. Wichtig sei es aber, dabei auch die Kinos zu beteiligen, findet Hoffmann. Dies sei ja auch das Prinzip von Kino on Demand. Grundsätzlich zeigte er sich zuversichtlich, dass die derzeit zwangsläufige Hinwendung des Publikums zu den Streamingdiensten nicht zu einer nachhaltigen Abkehr vom Kino führen werde. In den vergangenen Monaten habe er große Loyalität der Besucher gegenüber ihrem lokalen Kino registriert. Die Atmosphäre und das Gemeinschaftserlebnis im Filmtheater sei nicht zu ersetzen, befand Hoffmann und zog einen anschaulichen Vergleich: „Der Italiener um die Ecke liefert mir auch Pizza und Pasta, damit ich sie zu Hause essen kann. Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder ins Restaurant gehe.“