Junge Digital Activists machen es sich zur Aufgabe gesellschaftliche Fragestellungen um Klassenzugehörigkeit, Gender, Rassismus und Post-Kolonialismus aus der Perspektive einer progressiven Generation öffentlich zu diskutieren. Wir schauen zu, wie u.a. Hasan Piker, Ash Sarkar und Dan Arrows die Mythen der Alt-Right (die neue Alternative Rechte) aufdecken und sich in hitzigen Debatten mit ihren aktivistischen Kontrahent*innen begeben.
Die heutige Diskurs-Kultur ist von Neuem belebt durch den technischen Fortschritt des Post-Internet-Zeitalters, doch die Themen und Fragen sind die alten: Worin liegt unsere kulturelle Spaltung? Wie können wir diese überwinden? Können wir gemeinsame Interessen finden? Wie wird Wahrheit produziert? Was haben „alternative Fakten” mit universellen Wahrheiten zu tun? Was ist die universelle Wahrheit?
THE CULTURE WARS verwebt dabei Interviews, Nachrichten-, Archivmaterial und Online-Content – die neuartige ästhetische Form des Desktopfilms verbindet sich mit klassischen Strategien des Dokumentarischen. Verschiedene Positionen werden multiperspektivisch in einer assoziativen Montage und zeitgenössischen Visualität gegenübergestellt.
Der Begriff der „Culture Wars“ (Kulturkriege) hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil der politischen Kommentarkultur entwickelt. Erstmals tauchte er zu Beginn der 1990er in einer Rede des Rechtspopulisten Pat Buchanan auf. Er erörterte darin seine Sorgen um einen möglichen kulturellen Wandel im Zuge der Nominierung des damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton und dessen Tendenz zu positiver LGBTQIA-, Abtreibungs- und Umweltpolitik und seiner Opposition zu religiöser Schulpolitik. Buchanan sagte: „There is a religious war going on in this country. It is a cultural war, as critical to the kind of nation we shall be as was the Cold War itself, for this war is for the soul of America.” ¹,
Dreißig Jahre später stehen ebendiese Streitpunkte weiterhin in Politik und Medien zur Debatte und der Begriff „Culture Wars“ ist im öffentlichen Dialog präsenter denn je. Die Präsidentschaft Donald Trumps und eine Vielzahl von nationalkonservativen Regierungen in Europa, rechts-populistische Bewegungen wie die der britischen UKIP und der deutschen AFD rückten Konfliktthemen wie Gender-, Anti-Rassismus, Antisemitismus-Politik, Einwanderungspolitik und Gleichberechtigungspolitik in den Fokus der öffentlichen Diskussion.
Im Zuge des globalen Rechtsrucks begegnet der Film THE CULTURE WARS offen einer neuen Generation von Digital-Activists, die sich den brennenden Fragen der Gegenwart mit Blick in die Zukunft stellen und dabei dem erstarkenden Online-Rechts-Populismus etwas entgegensetzen möchten. In einem hybriden dokumentarischen Essayfilm lernen wir die Geschichten und Traumata der Millennials und Generation Z kennen und tauchen tief in einen mannigfaltigen Komplex von möglichen Utopien eines digital vernetzten Zeitalters ein. ¹,dt „In diesem Land findet ein religiöser Krieg statt. Es ist ein Kulturkrieg, der für die Art von Nation, die wir sein werden, ebenso kritisch ist wie der Kalte 1 Krieg selbst, in diesem Krieg geht es um die Seele Amerikas“