Über mögliche Erfolgsstrategien für Arthouse- und Programmkinos in einem immer schwieriger werdenden Marktumfeld sprach Dr. Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino – Gilde deutscher Kunsttheater, am 5. November beim Film- und Kinokongress NRW in Köln.
Im Interview mit Kongressmoderatorin Ute Soldierer wies er einmal mehr auf das Überangebot an Filmen in den Kinos hin, unter denen auch etliche „Flops mit Ansage“ vertreten seien. Die Produzenten seien gefordert, hier gegenzusteuern und sich schon frühzeitig Gedanken darüber zu machen, wie ein Film vermarktet werden könne und ob er überhaupt das Potenzial für die große Leinwand besitze. Auch für die Förderer müsse die Stoffentwicklung eine noch größere Rolle spielen, befand Bräuer.
Angesichts der finanzstarken Konkurrenz durch Plattformen wie Netflix oder Amazon sei es für alle Marktteilnehmer wichtig, dass Filme produziert würden, die auch funktionieren. Das Kino dürfe gegenüber dem Angebot der Streamingdienste nicht zur Resterampe verkommen. Dafür seien nicht zuletzt starke Marken wichtig, wie es sie auch immer wieder im Arthouse-Bereich, zum Beispiel mit der „Dogma“-Bewegung aus Dänemark, gegeben habe.