In der Wolkenburg in Köln begann am frühen Nachmittag des 5. November die neunte Ausgabe des Film- und Kinokongresses NRW, veranstaltet von der Film- und Medienstiftung NRW in Kooperation mit dem Creative Europe Desk NRW.
Nachdem Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung, die Gäste begrüßt und einen Ausblick auf die Kongressthemen gegeben hatte, stand zum Auftakt ein Impulsreferat von Christine Berg, der neuen Vorstandsvorsitzenden des HDF Kino, auf dem Programm. Sie warf dabei noch einmal einen Blick auf die schwachen Besucherzahlen im deutschen Kinojahr 2018, in dem nur etwas mehr als 100 Millionen Tickets verkauft worden waren. Aktuelle Erfolge wie „Das perfekte Geheimnis“, „Joker“ oder „Systemsprenger“ zeigten aber einmal mehr, dass das grundsätzliche Interesse der Menschen an einem Kinobesuch auch hierzulande vorhanden sei, führte Berg aus. Letztlich seien die Filme ausschlaggebend. Wichtig sei es zudem, ein möglichst breites Spektrum an Kinobesuchern anzusprechen.
In jedem Fall stünden die Kinobetreiber immer wieder vor neuen Herausforderungen. Investitionen in die Ausstattung seien notwendig, um die Lichtspielhäuser attraktiv zu halten. In diesem Zusammenhang begrüßte die HDF-Vorsitzende das Soforthilfeprogramm der Bundesregierung für Kinos im ländlichen Raum, das 2020 als „Zukunftsprogramm Kino“ mit einem Volumen von 17 Millionen Euro fortgeführt werden soll. Es dürfe aber nicht auf dieses eine Jahr und auch nicht auf Kinos in Städten mit weniger als 25.000 Einwohnern beschränkt bleiben, gab Berg zu bedenken. Zudem seien die Länder gefordert, eine Kofinanzierung im selben Umfang zur Verfügung zu stellen. Neben der Ausstattung der Kinos seien auch die digitale Kundenbindung und der Erhalt der Auswertungsfenster wichtige Zukunftsthemen für die Branche, so Berg.
Die Forderung nach Exklusivität bei der Kinoaufführung sei keineswegs veraltet. Angesichts des stetig wachsenden und unüberschaubarer werdenden Angebots an Filmen bei den Streamingdiensten, in dem sich der Nutzer zurechtfinden müsse, könne Exklusivität zum großen Vorteil für die Kinos werden.