Um mögliche Zukunftsstrategien für die Kino- und Filmbranche aus Sicht der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) ging es am 5. November in einem Vortrag beim Film- und Kinokongress NRW in Köln. Johannes Kagerer, politischer Referent der SPIO in Berlin, war dabei für den erkrankten Verbandspräsidenten Dr. Thomas Negele eingesprungen. Der Kinomarkt stehe u.a. angesichts steigenden Kostendrucks und hoher Investitionsrisiken vor großen Herausforderungen. Diese gingen aber nicht nur die Kinobetreiber etwas an, sondern alle Marktteilnehmer. Als Titel des Vortrags habe die SPIO bewusst „Es geht ums Ganze“ gewählt, da man stets die gesamte Branche im Blick habe. Das Geschäftsmodell Kinofilm müsse für Kinos, Verleiher und Produzenten gleichermaßen funktionieren, führte Kagerer aus. Neben allen Diskussionen um die anstehende Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) habe SPIO-Präsident Negele zuletzt betont, dass eine der entscheidenden Zukunftsfragen sei, wie die Branche auch selbst dafür sorgen könne, dass mehr Geld ins System komme. Die Mobilisierung von privaten Investitionen und die Steigerung der Publikumswirksamkeit seien zwei Lösungsansätze, zu denen die SPIO Leitlinien erarbeite, so Kagerer. Es sei auch sinnvoll, über gemeinschaftliche Modelle wie Genossenschaften nachzudenken, zum Beispiel beim Einsatz zeitgemäßer Marketing-Tools. Mit deren Hilfe könne es gelingen, Nicht-Kinogänger für das Medium zu begeistern und Nicht-Mehr-Kinogänger zurückzugewinnen.