Viele Kinos nutzen Social Media, um auf ihr aktuelles Programm aufmerksam zu machen. Wie ein Panel bei der Online-Ausgabe des 10. Film- und Kinokongress der Film- und Medienstiftung NRW zeigte, haben sich solche Plattformen aber auch für die Kommunikation der Kinobetreiber*innen untereinander bewährt – vor allem in der aktuell immer noch akuten Corona-Krise.
Im Gespräch mit Moderator Dominik Porschen berichtete Petra Rockenfeller, Betreiberin der Lichtburg Oberhausen, über eine Facebook-Gruppe von Kinobetreiber*innen aus NRW, in der ein regelmäßiger Austausch über die aktuelle Situation stattfinde. Sie habe aus den Schilderungen der anderen viel gelernt und hilfreiche Anregungen für die Zukunft mitgenommen. Dieser Austausch solle auf jeden Fall fortgeführt werden. Mustafa El Mesaoudi, Betreiber u.a. des Rex in Wuppertal, pflichtete ihr bei. „Die Krise hat gezeigt, dass in der Gemeinsamkeit die Stärke liegt“, erklärte er. Zum Beispiel könne auch die Zusammenarbeit zwischen Verleih und Kino organisierter und abgestimmter gestaltet werden. Damit ließen sich dann auch umfassende Social-Media-Kampagnen mit großem Impact planen und durchführen.
Bei den Social-Media-Auftritten ihrer Kinos orientieren sich die Verantwortlichen an ihrem aktuellen Programm und am Thema Film und Kino allgemein. Moritz Busch, Theaterleiter des Weisshaus in Köln, berichtete über ein regelmäßiges Montags-Posting mit Details zu den Filmen, die ab dem jeweils folgenden Donnerstag laufen. Grundsätzlich fände er es wichtig, Facebook und Instagram nicht mit komplett identischen Inhalten zu bespielen. Ansonsten sei es schwer, Follower auf beiden Kanälen zu halten, führte Busch aus. Social-Media-Plattformen für ein junges Publikum wie Tiktok oder Snapchat findet Rockenfeller nach eigenem Bekunden zwar spannend. Es sei allerdings kaum möglich, sie auch noch zu nutzen, da in einem Betrieb wie der Lichtburg die Zeit dafür fehle. Interessant fände sie in dieser Hinsicht ein Förderprogramm und Weiterbildungsangebote für Kino-Mitarbeiter*innen wünschenswert.
El Mesaoudi gab grundsätzlich zu bedenken, dass man sich nach der Krise mit anderen Formen der Publikumsansprache auseinandersetzen müsse. Denkbar seien zum Beispiel Slots im Kinoprogramm, für die sich die Zuschauer die Filme selbst aussuchen könnten. Auch Corona-bedingt erprobte Kino-Events, bei denen Filmgespräche mit den Mitwirkenden als Live-Schalten via Zoom durchgeführt wurden, könnten seiner Ansicht nach ein Modell sein, um in Zukunft attraktiven zusätzlichen Content anzubieten. Das Publikum sei davon begeistert gewesen.